Sechs legendäre Olympioniken, die nach Paris 2024 in den Ruhestand gehen könnten

Sechs legendäre Olympioniken – Simone Biles, LeBron James, Patrick Dogue, Tom Daley, Teddy Riner und Olli Zeidler – stehen möglicherweise kurz davor, ihre glorreichen Karrieren nach ihrem erreichten Ziel zu beenden: den Olympischen Spielen in Paris 2024.

6 minVon Sam Peene
Simone Biles beim Schwebebalken-Finale in Tokio 2020

Viele Profi-Sportlerinnen und Profi-Sportler wissen selbst bisher nicht entschieden, wann genau sie ihre Trikots an den Nagel hängen oder welche die letzten Olympischen Spielens sein werden. Der Fokus liegt auf den bevorstehenden Spielen. Danach? Das steht für viele noch in den Sternen.

Einige Stars, wie Simone Biles, haben bereits alle Ziele und noch viel mehr erreicht, die sie sich je hätten Träume lassen. Doch ein Ziel steht für viele Athletinnen und Athleten noch auf der Liste – eine Goldmedaille bei Paris 2024.

Weniger als acht Monate vor dem Start von Paris 2024 wurden einige wenige Athletinnen und Athleten bereits offiziell vom Nationalen Olympischen Komitee für die Spiele in Frankreich auserwählt. Die meisten Leistungsportlerinnen werden sich erste etwa einen Monat vor dem Spektakel, das am 26. Juli beginnt, über eine feste Zusage freuen. Das größte Sportevent der Welt könnte die letzte Möglichkeit sein, einige Spitzensportler*innen in Action zu sehen.

Die Auswahl der Athletinnen und Athleten ist so unberechenbar wie die Möglichkeit ihres Rücktritts. Dennoch haben bereits einige Stars erzählt, dass sie sich nach Paris 2024 auf neue Ziele auch abseits der Sportbühne konzentrieren wollen.

Erfahren Sie, für welche Leistungssportlerinnen und -sportler es vielleicht die letzten Olympischen Spiele sein werden.

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Simone Biles

Nachdem Simone Biles bei den vergangenen Olympischen Spielen die sogenannten "Twisties" auftraten, eine Art mentale Blockade in Kombination mit Orientierungslosigkeit, wusste nicht einmal selbst, wie es für sie weitergehen sollte.

Der viermalige Olympiasieger nahm sich nach Tokio eine zweijährige Auszeit, bevor sie im August 2023 beim US Classic ihr Comeback gab. Zwei Monate später überraschte die Amerikanerin bei den Turn-Weltmeisterschaften in Antwerpen mit ihren unglaublichen Leistungen und gewann vier weitere Goldmedaillen. Mit ihren 23 Weltmeistertiteln im Geräteturnen ist sie nun die meistausgezeichnete Turnerin aller Zeiten.

Millionen von Augen werden im Vorfeld von Paris auf Biles gerichtet sein, um zu sehen, ob sie ihren Titel als Mehrkampf-Olympiasiegerin von 2016 (Rio) zurückerobern kann.

Die 26-Jährige geht diesen Prozess Schritt für Schritt an. Sie sagte, dass sie endlich für niemanden außer sich selbst antritt, bei ihr steht die Freude am Sport im Vordergrund. Außerhalb der Turnhalle verbringt Biles inzwischen auch viel Zeit mit anderen Dingen, die ihr Spaß machen.

„Ich war sozusagen mit dem Turnen verheiratet“, sagte Biles exklusiv zu Olympics.com. „Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich an so viele andere Dinge gebunden bin und Turnen nur ein Teil meines Tages ist, weil ich am Ende meines Trainings dachte 'Jetzt kann ich nach Hause gehen, in mein Haus, zu meinem Mann, zu meinen Hunden, zu all diesen Dingen', vorher ging es eher um: Mann, Fitnessstudio, Fitnessstudio, Fitnessstudio, Fitnessstudio.“

Wenn Biles in Paris dabei sein wird, können sie die Zuschauer*innen auf die Performance der erfolgreichsten Turnerin aller Zeiten freuen.

Simone Biles holds team gold medal won at Rio 2016 with Team USA

Simone Biles holds team gold medal won at Rio 2016 with Team USA

(Laurence Griffiths/Getty Images)

LeBron James

Obwohl LeBron James nach der Niederlage der Lakers gegen die Denver Nuggets in den NBA-Playoffs 2023 öffentlich über einen Rücktritt nachgedacht hatten, kam es zu einer unerwarteten Wende. Die Lakers haben bekannt gegeben, dass er den Vertrag für seine 21. Saison mit diesem Team unterschrieben hat.

Seitdem spricht James über sein Interesse, bei der WM 2024 in Paris für das Team USA zu spielen.

Die  Basketball-Legende hat bereits an drei Olympischen Spielen teilgenommen und dabei zwei olympische Goldmedaillen und eine Bronzemedaille erzielt.

Der Gedanke an einen Rücktritt im Jahr 2023 könnte eine Rückkehr zu den Olympischen Spielen in LA unwahrscheinlich machen, obwohl sich Heimspiele in der Stadt, in der er sich einen Namen gemacht hat, als verlockend erweisen könnten.

LeBron James feiert den Gewinn der Goldmedaille für Team USA in London 2012

LeBron James feiert den Gewinn der Goldmedaille für Team USA in London 2012

Patrick Dogue

Für Patrick Dogue würde Paris 2024 die dritten Olympischen Spiele nach Rio 2016 und Tokio 2020 sein. Eines ist sicher, den Moderne Fünfkampf wird es in der bisherigen Wettkampfform – Schwimmen, Fechten, Springreiten, Laufen und Laser Run – nach Paris nicht mehr geben. Eine seiner Lieblingsdisziplinen ist das Reiten, die Verbundenheit zum Pferd.

In LA 2028 wird der Reitsports wahrscheinlich durch einen Hindernislauf, auch genannt Obstacle Racing, ersetzt werden. Während einige Athletinnen und Athleten bereits dafür trainieren, fokussiert sich Dogue auf die Qualifikation für die kommenden Spiele.

Dogue kann noch nicht beantworten, ob er im Obstacle Racing wettbewerbsfähig sein wird. Er will nach den kommenden Spielen entscheiden, ob er sich mit der neuen Disziplin anfreunden kann.

Patrick Dogue beim Test-Event für Rio 2016

Patrick Dogue beim Test-Event für Rio 2016

Tom Daley

Der Wasserspringer Tom Daley gewann bei den Spielen 2020 in Tokio sein erstes olympisches Gold. Danach legte der 29-Jährige eine zweijährige Pause ein, bevor er ankündigte, dass er rechtzeitig zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris sein Comeback geben wird.

Der britische Vater von zwei Kindern gab seine Entscheidung über seinen YouTube-Kanal bekannt und verriet, dass sein Sinneswandel kam, nachdem sein Sohn Robbie gesagt hatte: „Papa, ich möchte dich bei den Olympischen Spielen springen sehen.“ Die Bemerkung entfachte ein neues Feuer in Daley und kehrte zur Schwimmhalle zurück.

Das Video wurde am 29. Juli 2023 geteilt, knapp ein Jahr vor Paris 2024.

Daleys zeigt in den sozialen Medien seinen Alltag und Millionen von Menschen verfolgen, wie er sich auf die kommenden Spiele vorbereitet – nicht nur im Wasser, sondern auch beim Stricken am Pool. Dieses Hobby ist neben dem Basteln ein Zeitvertreib, das ihm hilft, sich zu entspannen und seinem Kopf auszuschalten.

Daley trainiert im Londoner Wassersportzentrum, wo er 2012 an seinen zweiten Olympischen Spielen teilnahm, nachdem er bereits 2008 im Alter von 14 Jahren in Peking an den Start gegangen war. Außerhalb der Schwimmhalle verbringt er viel Zeit mit seinem amerikanischen Ehemann und seinen Kindern in LA. Könnte LA 2028 also für den 29-Jährigen und eine weitere "Heim"-Olympiade sein?

Niemand weiß es, nicht einmal Tom. Paris 2024 könnten die letzten Spiele für ihn sein.

Tom Daley aus Großbritannien gewinnt in Tokio 2020 endlich olympisches Gold im 10-Meter-Wasserspringen mit seinem Partner Matty Lee

Tom Daley aus Großbritannien gewinnt in Tokio 2020 endlich olympisches Gold im 10-Meter-Wasserspringen mit seinem Partner Matty Lee.

Teddy Riner

Der fünffache Olympiamedaillengewinner und elffache Weltmeister Teddy Riner hält mehr Weltmeistertitel als jede* andere Judoka.

Der französische Schwergewichtler wird als Favorit auf eine Medaille in seiner Heimatstadt nach Paris reisen, und mit seinen 34 Jahren wäre es ein besonderer Abschluss.

Riner hat öffentlich über Verletzungen und Müdigkeit gesprochen, aber mit seinem historischen WM-Gewinn im Mai scheint seine Kraft bislang nicht am Ende zu sein.

Paris 2024 wäre vor heimischem Publikum ein bedeutender Sieg für den Judoka, der vor 16 Jahren sein Olympia-Debüt 2008 feierte.

Judo-Star Teddy Rinner feiert Gold mit seinem Mixed-Team in Tokio 2020

Judo-Star Teddy Rinner feiert Gold mit seinem Mixed-Team in Tokio 2020.

Olli Zeidler

Olli Zeidler gewann in diesem Jahr seinen dritten Ruder-Weltmeistertitel in Belgrad. Bisher dreht sich sein ganzes Leben um den Sport, den er über alles liebt. Selbst im Winter ist er so lange auf dem Wasser, bis die Regattastrecken in Oberschleißheim, in der Nähe von München, zufriert.

Bei den Olympischen Spielen Tokio 2020 erzielte Zeidler den 7. Patz. Zwar gab es für ihn noch Verbesserungspotenzial, trotzdem war es für ihn ein unvergessliches Erlebnis und er ließ sich anschließend die Olympischen Ringe auf dem Rücken tätowieren.

Seine Motivation ist nun noch höher, bei den kommenden Spielen in Paris eine Medaille zu gewinnen. Durch seinen aktuellen Weltmeistertitel hat er einen Quotenplatz für Deutschland bereits gesichert.

30 Stunden Beruf, 20 Stunden Training – neben dem Rudern arbeitet Zeidler in Teilzeit als Steuerfachangestellte. Gleichzeitig im Rudersport und in seinem Beruf besonders erfolgreich zu sein, ist zeitlich schwierig zu vereinbaren. Zeidler sagte zu Olympics.com, dass er nach den Spielen entscheiden wird, auf welche der beiden Bereiche er sich in den nächsten Jahren fokussieren wird.

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